Bruweles (Auch Bruels ) (Wüstung)
Ersterwähnung: | kurz nach 1015 C(XII) |
Schreibung: | “in Bruweles” |
Quelle: | (TF, c.43, Nr.73) |
Weitere wichtige Schreibung(en):
um 1160 (C) “de Bruele” (TF, c.77)
Sprach-Analyse:
ahd. briuwan (GRAFF III, S.316), mhd. briuwen, brûwen, brauen, bzw. mhd. briuwel, briuwer Brauer (LEX I, Sp.357). Der zweite Beleg weist auf das Namenwort ahd. bruil sumpfige, mit Buschwerk bewachsene Wiese (GRAFF III, S.303; Vgl. FÖ ON I, Sp.578ff), mhd. brüel "bewässerte, buschige Wiese" (LEX I, Sp.365) hin. Ursprünglich wurde damit die "Herrenwiese des Salhofes" bezeichnet (Hessischer Flurnamenatlas, Karte 16 "Brühl").
Es handelt sich um einen sogenannten genitivischen Namen. Er wird gebildet aus einem Personennamen im Genitiv. Das fehlende Grundwort hat zu der landläufigen Ansicht geführt, es handele sich bei diesen Siedlungsnamen um eine elliptische Form - ein übliches Grundwort sei also hier zu ergänzen. Allerdings gibt es in Hessen bis zum Jahr 1200 nur in vier von über hundert Fällen Belege für einst vorhandene Grundwörter.
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