Bracht, Kirch-, Burg-
Ersterwähnung: | um 750-802 C(M.XII) |
Schreibung: | “in villa Brahtaha” |
Quelle: | (UB Fulda I, Nr.397) |
Weitere wichtige Schreibung(en):
929 C(M.XII); D(1607 aus Vl.) “in Brataha” (C); "in Brahtaphu" (D) (CdF, Nr.676; TF, c.39, Nr.46)
Sprach-Analyse:
Erstglied: ahd. braht, mhd. braht Lärm (GRAFF III, S.269; LEX I, Sp.339) oder bracht abgeteiltes Waldstück. "Ob das in hessischen und sauerländischen Flußnamen auftretende Bracht hierher [zu bracht! d.V.] gehört (etwa = Grenzfluß?) oder zu mhd. braht Lärm zu stellen ist, wird sich wohl kaum entscheiden lassen" (DITTMAIER 1952, S.178). H. Ramge deutete inzwischen so: "Die Bracht (t-Ableitung zu ahd. (gi)brahjan) wird von den Franken zur Bezeichnung von bewaldeten Bergen und Hügeln verwendet, die im oberen Teil schneisenartig eingeschlagen oder ganz oder teilweise kahlgelegt wurden. Sie dienten primär als Beobachtungsstellen für den vorbeiziehenden Verkehr" (1987b, S.1429).
Zweitglied: Das Grundwort ahd. aha, mhd. ahe < germ. *ahwô bedeutet 'fließendes Wasser' (FÖ ON I, Sp.34ff; DNK Bd.2, §188; KLUGE, S.1; REICHARDT 1973, S.56). Es ist urverwandt mit lat. aqua und "wurde in dt. Zeit immer mehr als Ableitungssilbe empfunden, obwohl das Wort bis auf den heutigen Tag auch selbständig auftritt, [..]" (DNK Bd.2, §188).
Mehr zum Namentyp: -aha