Namen sind mehr als Schall und Rauch
Die Namen unserer Städte und Dörfer haben einen Sinn, eine Bedeutung. Marburg zum Beispiel könnte "Burg an der Grenze", "Burg am Grenzbach" oder aber "Burg am Pferdebach" bedeuten. Das sagen die ersten schriftlichen Belege für den Ortsnamen, wenn man sie sprachwissenschaftlich untersucht. Die Ersterwähnungen sind in mittelalterlichen Urkunden zu finden.
Namen auf -hausen und -heim
sind typisch für Hessen
Außerdem sind sich viele Ortsnamen ähnlich. So gibt es neben Marburg Namen wie Limburg, neben Frechenhausen auch Hassenhausen oder Todenhausen. Wer einmal auf die Landkarte schaut, entdeckt, dass in Südhessen sehr viele Dörfer auf -heim enden, in Nordhessen ist der zweite Teil oft -hausen, im Nordosten des Landes sind es die Namen auf -rode.
Von Sterbfritz und Lieblos
In der Fuldaer Gegend begegnen uns so merkwürdige Ortsnamen wie Sterbfritz, Lieblos oder Sannerz. Bei diesen Namen ist kein zweites Glied vorhanden. Sie werden genitivische Siedlungsnamen genannt, weil sie im Genitiv stehen.
Namengeografie und Geschichte
Warum verteilen sich die so genannten typischen Siedlungsnamen so unterschiedlich? Wann sind sie entstanden? Diesen Fragen widmet sich die namenkundliche Arbeit "Siedlungsnamen in Hessen. Verbreitung und Entfaltung bis 1200" von Klaus Andrießen, die 1991 als Buch erschienen ist.
Auf dieser Homepage sind die dabei zusammengetragenen, wissenschaftlich fundierten Angaben zu den 1906 behandelten hessischen Siedlungsnamen neu aufbereitet - samt den Forschungsergebnissen zu ihrer räumlichen und geschichtlichen Entwicklung.